Erfahrungsbericht Galapagos, San Cristobal
- Sophie Bartak
- 21 ene 2016
- 7 Min. de lectura
Schon zwei Monate im Vorraus buchten wir unseren Flug auf die Galapagosinseln und konnten es kaum erwarten diese sagenumwobenen Inseln kennenzulernen. Wenige Tage vor dem Abflug erhielten wir die Nachricht, dass unser Flug gestrichen wurde, was scheinbar relative haeufig vorkommen soll. Jedoch wurde unser Flug, durch den zuverlaessigen Kundenservice von Avianca schnell und unkompliziert umgebucht.

Am 19.1.2016 kamen wir dann endlich frueh morgens auf Baltra an, von wo aus wir dank super Organisation mit Boot und Bus direkt nach Puerto Ayora transportiert wurden und eine Karte der Insel Santa Cruz und Puerto Ayora erhielten. Dort fuelten wir uns gleich wohl und fanden super hilfsbereite Einheimische, die uns halfen eine guenstige Unterkunft, den Markt und andere Einkaufsmoeglichkeiten zu finden. Selbst bei Dunkelheit fuehlten wir uns in Puerto Ayora immer sicher, so dass nicht einmal Geld abheben nachts ein Problem darstellte.
Charles Darwin Research Centre/ An unserem Ankunftstag besuchten wir das Charles Darwin Research Centre, das erfreulicherweise gratis ist und nur einen kurzen Spaziergangen ausserhalb des Zentrums von Puerto Ayora entfernt liegt. Leider befand sich das Informationszentrum gerade in Renovierung und war deshalb geschlossen. Wir freuten uns jedoch die ersten Schildkroeten und Leguane auf Galapagos bestaunen zu koennen, auch wenn das Research Centre uns etwas an einen Zoo mit leicht heruntergekommenen Gehegen erinnerte.
Am Abend buchten wir dann die Faehre nach San Christobal fuer 30 US$ bei einer Agentur. Da es beispielsweise direkt am Hafen auch teurere Anbieter gibt lohnt es sich hier Preise zu vergleichen!
Prinzipiell ist auf der Insel alles she sehr teuer, wobei man auf dem lokalen markt noch am ehesten annehmbare Preise zu erwarten hat. Man kann jedoch ach entgegen einiger Geruechte bestimmte Lebensmittel vom Festland mitbringen und findet eine entsprechend Liste der erlaubten Lebensmittel im Internet.
Um 7 Uhr frueh des naechsten Morgen sollte es dann mit der Faehre nach San Cristobal losgehen, was sich jedoch etwas nach hinten verzoegerte. Deshalb gab der Kapitaen dann ordentlich Gas und wir benoetigten anstatt den vorgesehenen zwei Stunden nur eineinhalb Stunden fuer die Ueberfahrt. Durch das Tempo hatten wir dann auch eine sehr rauhe und ziemlich unangenehme Fahrt. In Puerto Baquerizo Moreno wurden wir dann am Steg von einigen Seeloewen begruesst, weshalb wir sofort wieder positive gestimmt waren. Das Staedtchen hier kam uns sogar noch schnuckeliger vor als Puerto Azora und uns fiel auch hier sofort die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaf der Bewohner auf. Angekommen im Hotel Algarrobos fanden wir dann im Tausch gegen Freiwilligenarbeit eine Unterkunft fuer die nachsten zwei Naechte. Unser Zimmer war super ausgestattet, stilvoll eingerichtet und schoen sauber. Wir wurden auch freundlich aufgefordert Strom zu sparen, was wir sehr unterstuetzen, jedoch brannte bereits das Licht und es lief der Fernseher als wir das Zimmer betraten. Einziger Wehrmutstropfen war, dass keine Kueche zum zubereiten von mitgebrachten Speisen zur Verfuegung steht, was unserer Meinung nach helfen wuerde Reisende mit geringem Budget, die gerne bereit sind Freiwilligenarbeit zu leisten, finanziell zu entlasten. Diese Moeglichkeit wuerde ein stimmiges und gutdurchdachtes Konzept des Volenteeringprojekts darstellen. Ein Mitarbeiter des Hotels informierte uns ausserdem ueber verschiedene Ausflugsziele der Insel, inbesondere diejenigen, die wir auf eigene Faust besuchen konnten und preiswert oder sogar gratis sind. So entschieden wir uns am ersten Tag das Interpretation Centre, Las Tijeretas und La Loberia anzuschauen.

Interpretation Centre/ Westlich des von Puerto Baquerizo Moreno befindet sich das Interpretation Centre, das dank gutter Ausschilderung kaum zu verfehlen und sehr gut zu finden ist. Von dem kleinen Museum waren wir sehr begeistert, da es schoen gestaltet und sehr informative ist. Sowohl in Spanisch, als auch in Englisch wird in einfachen Texten, Bildern und Diagrammenverstaendlich und interessant ueber die Galapagosinseln informiert. Das Zentrum ist in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert, die alles Wissenswerte der Vulkaninseln abdecken. Begonnen mit der Entstehung und Entwicklung der Inseln und der Besiedlung durch Flora und Fauna, reichen die Themen weiter ueber die Entdeckung durch die Menschen, die Bedeutung Charles’ Darwin und seiner Evolutionstheorie, bi shin zur aktuellen Situation, deren Probleme und Loesungsansaetze. Die Texte regen zum Nachdenken an und wir fuehlten uns gut informiert, ohne mit unnoetigem Detailwissen ueberladen worden zu sein.

Las Tijeretas/ Direkt vom Interpretation Centre fuehrt ein bolenstegartiger, schoen angelegter Weg durch dei vielseitige Natur der Insel bis hoch zum aussichtspunkt las Tijeretas, das 2,5km nordwestlich von Puerto Baquerizo Moreno liegt. Von hier aus blickt man ueber eine kleine Bucht mit kraeftigenWellen ueber dem eine Vielzahl von Fregattenvoegeln ihre runde dreht. Mit etwas Glueck kann man diese Aussicht ganz allein geniessen, da hier nicht besonders viele Touristen unterwegs sind. Ein Rundweg fuehrt an weiteren Aussichtspunkten und dem kleinen Strand Punta Carola, von dem man auf einen huebschen Leuchtturm blicken kann vorbei und zurueck zum Interpretation Centre. Alles in allem ist man auf dem Rundweg etwa zwei Stunden unterwegs und kann die ruhige Natur auf diesem Teil der Insel geniessen.

La Loberia/ Zurueck Staedtchen nahmen wir fuer 2 US$ ein Taxi zu La Loberia, auf die wir uns schon den ganzen Tag freuten. Dabei handelt es sich um eine kleine Bucht umgeben von Lavagesteienen und einer skurill wirkenden Natur von Bueschen und Kakteen. Trotz der starken Wellen und diffusen Stroemung wagten wir uns, ausgestattet mit Schnorchel und Taucherbrille ins Wasser und bestaunten fuer eine Weile die Unterwasserwelt dieser Bucht. Wir sahen zwar keine aussergewoehnlichen Tiere, jedoch waren selbst die kleinen Fische hier sehr schoen und besonders. Auf den Lavasteienen und am Strand sonnten sich ausserdem neben Leguanen auch einige Seeloewen mit ihren Jungtieren, die es uns wirklich angetan haben. Wir genossen diese einzigartige Kulisse und die Ruhe am relative menschenleeren Strand fuer einige Stunden. In etwa 30 Minuten gingen wir dann zurueck nach Puerto Baquerizo Moreno, wobei hier auch immer wieder Taxis zugegen sind, falls man den Weg nicht zu Fuss zurueck gehen moechte.
Am naechsten Tag machten wir einen Ausflug in das Hochland der Insel. Deshalb organisierten wir am Vortag einen Taxifahrer, der uns fuer 50 US$ an insgesamt vier verschiedene Ziele fuehrte. Das Taxi teilten wir uns mit zwei weitern Gaesten unseres Hotels, um so etwas kosten zu sparen. Unser Taxifahrer war ein super freundlicher und zuverlaessiger Zeitgenosse und konnte uns viele Informationen zu den entsprechenden Orten, die wir besuchten, liefern. Nach dem Fruehstueck ging es um 8 Uhr frueh los Richtung Hochland. Auf der Fahrt spuerten wir zum ersten Mal die Auswirkungen des Phaenomens “El Nino”. Im Hochland verschlechterte sich das Wetter stetig, es begann zu regnen und war so neblig, dass wir den Besuch der Lagune auf den Rueckweg verlegten. Also gingen wir zunaechst einmal in die Schildkroetenaufzuchtsation “La Galapaguera”.


La Galapaguera/ Hier erhaelt man gratis einen tollen Einblick in die Arbeit der Biologen, die hier muehsam Schildkroeten grossziehen. Man laueft hier durch ein sehr weitraeumiges Gehege, in welchem insgesamt 45 Riesenschildkroeten, im Alter von 13 bis 85 Jahren, sowie weitere 105 kleinere Schildkroeten leben. An verschiedenen Plattformen, an denen die Schildkroeten gefuettert werden und kleine Schwimmbecken haben, tummeln sich diese faszinierenden Lebewesen und man kann ihnen ganz nahe kommen. Im Aufzuchtcentre gibt es des Weiteren eine Vielzahl von Schildkroetenjungen in jeglichen Alterstufen, die in kleinen Gehegen grossgezogen werden. Dort trifft man auch auf einige Mitarbeiter, die gerne bereit sind ueber ihre Arbeit und die Tiere etwas zu erzaehlen. Uns hat dieser Besuch absolut gut gefallen, denn im Vergleich zum Charles Darwin Centre haben die Tiere hier viel mehr Platz und dennoch kann man ihnen sehr nahe kommen und sie fast wie in freier Wildbahn erleben. Direkt danach gings weiter an den Puerto Chino.

Puerto Chino/ Mit unserem Taxifahrer vereinbarten wir einen Treffpunkt nach eineinhalb Stunden und konnten so diese Zeit entspannt an diesem schoenen Strand verbringen. Der Sand an diesem Strand ist sehr Weiss und fein und das Wasser fast glasklar und laedt zum schwimmen ein. Wer eine Taucherbrille und Schnorchel mitbringt, kann hier auch einige schoene grosse Fische sehen. Da das Wasser hier mittig keine starke Stroemung hat, kann man ohne Bedenken schoen schwimmen und sich von den Wellen treiben lassen. Mit etwas Glueck sieht man auch hier wieder den ein oder anderen Seeloewen oder auch Voegel. Auch hier ist der Weg zum Strand sehr schoen angelegt und fuehrt durch gruene Landschaften. Nach eineinhalb entspannten Stunden ging es weiter zur Lagune El Junco, die wir am morgen, wegen des nebligen Wetters uebersprangen.

El Junco/ zur Lagune fuehrt ein kleiner Pfad mit vielen Stufen hinauf, von wo aus man ausserdem einen schoenen Blick ueber einen kleinen See hat. Normalerweise kann man hier gut Fregattenvoegel beobachten, doch leider war das Wetter nur minimal besser als am Morgen und die Lagune war wolkenverhangen, weswegen man die Voegel nur ins Wasser platschen hoeren konnte. Um die Lagune fuehrt ein kleiner Weg, auf dem man sie in etwa 30 Minuten umrunden kann, dieser kann bei schlechtem Wetter jedoch sehr matschig sein, weswegen wir ohne festes Schuhwerk von dem Spaziergang eher abraten.
Nach dem Besuch der Lagune fuhren wir zurueck nach Puerto Baquerizo Moreno, wo wir ein preisguenstiges Almuerzo fuer 3,50 US$ fanden und schlenderten danach vorbei am schoenen Hafen, der nun voll war von faulenzenden Seeloewen. Wer sich hier am Nachmittag etwas die Zeit vertreiben will, kann dort den Seeloewen beim spielen und relaxen zuschauen und ausserdem tolle Fotos von Krabben und jeglichen Voegeln schiessen.
Wer einen nahegelegenen Strand sucht ist beim westlich gelegenen Playa Mann genau richtig. Dieser wird zwar gegen Mittag etwas voller, bietet aber fuer Mensch und Tier eine gute Alternative zu abgelegeneren Bademoeglichkeiten.

Fazit/ Unser Fazit zu San Cristobal ist, dass man hier vor allem als Budgetreisender sehr einfach ohne teure Touren, in 2 bis 3 Tagen die Insel selbst erkunden kann. Es gibt viele tolle Attraktionen, die ausserdem gratis sind . Die Insel und der Hafen sind sehr ruhig und sicher, sodas man hier wirklich dazu kommt sich etwas von den ganzen stressigen Touren zu erholen. Es gibt hier alles was man benoetigt, von preiswerten Restaurants bis hin zu einem Geldautomaten. Die Leute hier sind super freundlich und hilfsbereit, wobei man merkt, dass einige Verkauefer hier deutlich von dem Tourismus gepraegt sind.
Zum Projekt des Hotels bezueglich Volenteering laesst sich sagen, dass wir die Idee sehr toll finden, da es den Inseln und den Bewohnern hier sehr zu Gute kommt und man die Inseln mit einer ganz anderen Einstellung erkundet. Die Umsetzung ist hier aber leider noch verbesserungsbeduerftig, da wir uns im Hotel nicht immer sehr wilkommen fuehlten. Es waere wuenschenswert fuer die verlangten Aktivitaeten detailliertere Informationen und kokretere Beispiele zu bekommen. Wir schlagen vor die Freiwilligen eher fuer das Projekt durch nachvollziehbare Inhalte und eine Gruppendynamik zu begeistern, da es sich fuer uns zwischenzeitlich mehr wie ein Pflichtprogramm fuer die kostenlose Unterkunft, anstatt eines sinnvollen Projektes anfuehlte.
Empfehlungen/ Am allerbesten hat uns auf dieser kleinen Insel das Interpretation Centre, sowie La Galapaguera gefallen. Das Interpretation Centre ist ein absolutes Muss, um die Galapagos Inseln zu verstehen und zeigt wie viel Liebe die Bewohner zu ihrer Heimat verspueren.
Ausserdem koennen wir noch eine kleine Baeckerei empfehlen, die preiswerte und leckere Backwaren verkauft und somit jedem Budgetreisenden entgegen kommt. Man findet sie, wenn man bis zum westlichen Ende der Hafenpromenade laeuft und dann rechts die Treppen nach oben nimmt. Von hier laueft man direkt darauf zu.

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